Unter dem Hut, Landeck, 25.9. bis 31.10.2024

Ausstellung mit Beteiligung unseres Mitglieds Evi Kirchmair-Krismer

Bericht von Karin Schuler

Die Einladung erreichte mich im Urlaub und war erst einmal im Hinterstübchen für Ende September abgespeichert. Als ich mir gegen „Ende September“ nochmal das Mail heraussuchte, stellte ich mit Schrecken fest, dass die Vernissage bereits vorbei war (grad um einen Tag versäumt…). Ein Einzelbesuch bei Evi als Aufsichtsperson vor Ort stellte sich dann aber als wesentlich sinnvoller heraus: wir verbrachten feine 1 ½ Stunden zusammen und hatten viel Zeit zum Plaudern. Danke!

Trotz des relativ überschaubaren Ausstellungslokals – ein einziger Raum, von drei Seiten verglast – werden hier Arbeiten von fünf sehr unterschiedlich arbeitenden Künstlerinnen unter einen Hut gebracht. Gerade das war ja die Grundidee zur Ausstellug, wie mir Evi erklärte: „Wir Frauen müssen immer alles unter einen Hut bringen“. Jede der fünf Künstlerinnen setzt sich mit dem Thema Frausein auf individuelle Art auseinander. Dazu ein Auszug aus der Medieninformation: „Beobachtet man den aktuellen Diskurs zum Thema Weiblichkeit, Geschlechtergerechtigkeit und Frauenbild, so stellt man schnell fest, dass eine Gleichberechtigung noch lange nicht gegeben ist und, dass das Frauenbild, das heute propagiert wird, wieder ein sehr rückläufiges ist.“

Die Quilts von Evi sind zwar nicht neu, aber wir alle lieben ihre unverkennbare Handschrift, großteils erdige Farben, oft grobe Stoffe, integrierte Siebdrucke, Applikationen, Schriften… Auch das Thema Seilschaften ist vertreten, mit dem sich Evi erst vor kurzem beschäftigt hat. Ein dominanter Blickfang im Raum ist Evis über 2 Meter hohe Quiltskulptur zum Thema Globalisierung.

Die Malerin Barbara Hauser zeigt witzige, grellbunte, fast comicartige Figuren in Acryl, die auch aus dem Rahmen fallen dürfen.

Die Keramikerin Herta Pechtl zeichnet sich durch ihre Skulpturen in experimenteller Glasur- und Oberflächengestaltung aus.

Die Textfragmente von Kathrin Deisenberger, per Hand auf herkömmlichem Papier oder auch z.B. einem Unterrock geschrieben und auf Drahtkleiderbügeln montiert, sind oft provokant und regen zum Nachdenken an („Frau darf Frau sein, aber nicht allzu sehr. Frau darf alles, aber nicht zu viel“).

Melitta Abbers Fotografien verschiedener Frauenhüte spiegeln den Ausstellungstitel wohl am besten wider. Zum Bild von einem Schleier ist Frau Deisenbergers Text zu lesen: „Verschleiert sein: unter den Schleier! Hinten dem Schleier, verschleiern“

Eine kleine feine Ausstellung, auch für Männer zu empfehlen 😊

Ort: Landeck, Malserstraße 11, Hypohaus
Geöffnet: noch bis 31.10.2024, jeweils Do, Fr, Sa von 14:00 bis 18:00 Uhr
Evi ist selbst vor Ort: 3., 4., 17., 18., 24. und 31. Oktober

Info und Ausstellungsplakat: siehe https://www.landeck.gv.at/Unter_dem_Hut